Nach der Musik von Rainer Bischof und Lyrik von Friedrich Nietzsche
 
Es steht ein Berg in Feuer,
In feurigem Morgenbrand,
Und auf des Berges Spitze
Ein Tannbaum überm Land.
Und auf dem höchsten Wipfel
Steh ich und schau vom Baum,
O Welt, du schöne Welt, du,
Man sieht dich vor Blüten kaum!
 
Das Ölbild mit dem Titel „Frühlingsgruß“ stellt eine eindrucksvolle Interpretation des Textes von Friedrich Nietzsche dar, der von der überwältigenden Schönheit eines feurigen Morgens und der majestätischen Perspektive eines Betrachters spricht.
 
Die dominierende rote Farbe symbolisiert das „Feuer“ des Berges und des Morgens, die mit intensiver Energie und Leidenschaft erfüllt sind. Der rote Ahorn, der in kräftigen roten Spachtelstrichen dargestellt ist, repräsentiert den Baum auf dem Gipfel des Berges, den Nietzsche in seinem Gedicht beschreibt – ein Symbol für den höchsten Punkt der Perspektive und Erkenntnis.
 
Der Baum ist stark betont und zieht die gesamte Aufmerksamkeit auf sich, was den „höchsten Wipfel“ verstärkt, den der lyrische Sprecher des Gedichts erreicht hat. 
Die weichen, helleren Farben im Hintergrund – goldene und grüne Töne – stellen die „Welt“ dar, die aus der Perspektive des höchsten Punktes betrachtet wird. Diese Welt ist von „Blüten“ überdeckt und wird von der Schönheit des Moments umhüllt, die die Klarheit und das Erleben aus dieser Perspektive unterstreichen.
 
Die texturierte Darstellung des Himmels und der Landschaft symbolisiert Weite und Distanz, während der rote Ahorn im Vordergrund als Zentrum der Wahrnehmung dient. Die dynamische Bewegung der Spachtelführung und die Farbwahl vermitteln ein Gefühl von Lebendigkeit und Erneuerung, das den Frühling und die energetische Explosion der Natur widerspiegelt, die im Gedicht beschrieben wird.
 
Das Bild spiegelt Nietzsche’s Vorstellung von einer erhebenden Erfahrung wider – der Beobachter steht auf dem höchsten Punkt, schaut auf die Welt hinab und erlebt ihre Schönheit aus einer fast transzendentalen Perspektive. Es ist eine visuelle Feier der Freiheit und der Schönheit der Welt, wie sie durch die Augen eines erleuchteten Betrachters gesehen wird, im Einklang mit der feurigen und blühenden Energie des Frühlings.