Die großen Dirigenten
Ich hatte das Glück und die Ehre, mit den großen Dirigenten meiner Zeit zusammenarbeiten zu dürfen. Wolfgang Sawallisch und Sir Georg Solti waren meine ersten musikalischen Förderer. Mit Wolfgang Sawallisch bin ich nach Japan und Amerika gereist. Als Chefdirigent des NHK Symphony Orchestra in Tokio und des Philadelphia Symphony Orchestra in Philadelphia waren es vor allem die lyrischen Konzertpartien wie „Die Schöpfung“ oder „Die Jahreszeiten“ von Joseph Haydn, aber auch die großen Mozart-Werke wie das Requiem in d-Moll, bei denen er immer wieder auf mich, den jungen Tenor Herbert Lippert, zurückgriff. Vor allem mit seinem Lieblingswerk, dem „Elias“ von Mendelssohn Bartholdy, durfte ich ihn durch die ganze Welt begleiten. Als Generalintendant der Bayerischen Staatsoper holte er mich natürlich auch als "Steuermann" im "Fliegenden Holländer" oder als "Jüngling" in der "Frau ohne Schatten" auf die großen Bühnen der Welt, sowohl in München als auch an das Opernhaus Bunka Kaikan in Tokio.
Mit Sir Georg Solti verband mich eine innige Freundschaft, eine echte Vater-Sohn-Beziehung. Zusammen mit meinem Opernkollegen und Freund, René Pape, wurden wir bald seine Lieblingssänger in den verschiedensten Produktionen. Von Joseph Haydns „Schöpfung“ (Decca) bis zu „Don Giovanni“ (Decca), von der „Zauberflöte“ (Decca) bis zu „Fidelio“; Sir Georg Solti verdanke ich meine größte und bedeutendste Auszeichnung auf dem Klassikmarkt - den Grammy Award: Für unsere gemeinsame Produktion von Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ mit dem Chicago Symphony Orchestra wurde ich für die beste Darstellung des „David“ ausgezeichnet.
Mit Riccardo Muti und den Wiener Philharmonikern durfte ich das große 125-jährige Jubiläum des Wiener Musikvereins feiern, mit Nikolaus Harnoncourt und dem Concentus Musicus sowie dem Arnold Schoenberg Chor viele intime Konzerte erleben, mit Leopold Hager und dem Münchner Rundfunkorchester meine erste Solo-CD aufnehmen, mit Franz Welser-Möst und dem Gustav Mahler Jugendorchester die Musik Gustav Mahlers genießen, mit Herbert Blomstedt und dem NDR Sinfonieorchester Anton Bruckner wiederentdecken, mit Giuseppe Sinopoli und dem Orchestra Santa Cecilia in Rom den Reichtum der italienischen Musik entdecken, mit Carlo Maria Giulini und dem Bayerischen Rundfunkorchester in die Meisterwerke der Wiener Klassik eintauchen, mit Fabio Luisi und dem Gewandhausorchester Leipzig auf den Spuren Franz Schmidts wandeln.
Es folgten, im Laufe der Zeit, viele weitere bedeutende Dirigenten wie Julius Rudel, Rafael Frühbeck de Burgos, Bernhard Haitink, Niksa Bareza, Jiřsí Bělohlávek, Bertrand de Billy, Michael Boder, Riccardo Chailly, Myung-Whun Chung, James Conlon, Dennis Russell Davies, Christoph von Dohnány, Marc Elder, Christoph Eschenbach, Vladimir Fedosseyev, Gabriele Ferro, Adám Fischer, Iván Fischer, Helmut Froschauer, John Eliot Gardiner, Daniele Gatti, Michael Gielen, Wolfgang Gönnenwein, Ennoch zu Guttenberg, Sascha Goetzl, Hartmut Haenchen, Michael Halász, Thomas Hengelbrock, Philippe Herreweghe, Michael Hofstetter, Christopher Hogwood, Heinz Holliger, Heinz Hollreiser, Marek Janowski, Mariss Jansons, Michail Jurowski, Bernhard Klee, Patrick Lange, Charles Mackerras, Sir Neville Marriner, Kurt Masur, Zubin Metha, Cornelius Meister, Ingo Metzmacher, Kent Nagono, Günter Neuhold, Gianandrea Noseda, Andrés Orozco-Estrada, Seiji Ozawa, Antonio Pappano, Roberto Paternostro, Trevor Pinnock, Sir Simon Rattle, Helmuth Rilling, Donald Runnicles, Ulf Schirmer, Michael Schonwandt, Stefan Soltesz, Horst Stein, Pinchas Steinberg, Jeffrey Tate, Ernst Theis, Christian Thielemann, Marcello Viotti, Hans Vonk, Ralf Weikert, Bruno Weil, Simone Young, Lothar Zagrosek, Alberto Zedda, mit denen ich zusammenarbeiten durfte. Mit vielen von Ihnen verbindet mich eine lebenslange, persönliche und künstlerische Freundschaft.